Flussdialog Unsere Salzach

Natürliche Fluss- und Auenlandschaften können unterschiedlich aussehen:

• Mit breitem Flussbett und verzweigten Armen
• Mit bewachsenen Ufern und Auwäldern
• Mit starken Biegungen, sogenannte Mäander

Ein naturbelassener Fluss hat flache und tiefe Bereiche, Kiesbänke, Totholz, wechselnde Strömungen etc. Diese Strukturen sind wichtige Lebensräume für Fische, Vögel und andere Lebewesen. Naturbelassene Fluss- und Auenlandschaften tragen zum Hochwasserschutz bei, haben eine hohe Selbstreinigungskraft und sind auch Freizeit- und Erholungsräume für den Menschen. © Adobe Stock

Bei einem regulierten Fluss ist das Gerinne möglichst einheitlich gestaltet, z.B. indem der Flusslauf begradigt und die Ufer in einem Trapezprofil meist durch große Steine gesichert wurden. Wichtige Teillebensräume wie z.B. Laichplätze auf Kiesbänken oder geeignete Bereiche für Jungfische sind nicht mehr ausreichend vorhanden.

Die Salzach bei Salzburg wurde im Zuge einer umfassenden Flussregulierung in den Jahren 1897 bis 1910 maßgeblich verändert. Die Regulierungsmaßnahmen hatten das Ziel, das Hochwasserrisiko zu reduzieren, die Beschiffbarkeit zu sichern und gleichzeitig die Nutzung des Flussufers für städtebauliche Zwecke zu verbessern.

Flüsse sind wertvolle Räume zur Naherholung oder zur Abkühlung – gerade im innerstädtischen Bereich. Beispielhaft zeigt sich das an den Schotterbänken, die es jetzt schon an der Salzach gibt:

© Flussdialog Unsere Salzach / tatwort

Im Zuge der Regulierung wurden die Salzachufer mit großen Steinen gesichert und eher steil angelegt. Nur an wenigen Stellen führen Wege direkt zum Fluss. Die Ufer sind zum Teil auch mit einer Baumreihe und mit dichten Sträuchern bewachsen.

Entlang der Salzach gibt es zahlreiche Fuß- und Radwege, die in der Freizeit oder auch für Wege von bzw. zur Arbeit, zum Einkaufen etc. genutzt werden können.

© Flussdialog Unsere Salzach / tatwort

Flüsse und ihre Uferlandschaften sind Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere: Fische, Amphibien, Vögel sowie zahlreiche Insektenarten. Besonders das Vorkommen von bestimmten Fischarten kann zeigen, ob ein Fluss in einem guten und naturnahen Zustand ist.

Die zerstörerische Wucht von Hochwasserereignissen ist vielen Einwohner:innen von Salzburg noch in Erinnerung, z.B. aus den Jahren 2002, 2013, 2019 und 2021. Insbesondere das Hochwasser im Jahr 2002, das medial als Jahrhundert-Hochwasser (= quasi 100-jährliches Hochwasser) gilt, war der Auslöser für dringend erforderliche Hochwasserschutzmaßnahmen. Im August 2002 erreichte die Salzach in der Landeshauptstadt einen Pegelstand von 8,30 Metern – nur zehn Zentimeter unterhalb der kritischen Marke, bevor weite Teile der Salzburger Altstadt überflutet worden wären. Seitdem wurden mehr als 750 Millionen Euro in den Hochwasserschutz im ganzen Bundesland Salzburg investiert. Die Hochwasserereignisse in den Jahren 2005, 2013, 2014 und 2021 konnten teilweise durch die umgesetzten Schutzmaßnahmen eingedämmt werden, wodurch die Schäden im Vergleich zu früheren Ereignissen geringer ausfielen.

Diese Antwort meint, dass die Salzach im jetzigen Zustand belassen werden sollte – mit allen vorhandenen Vor- und Nachteilen. Die Salzach ist im Projektgebiet im Grunde genommen ein durchgehend regulierter Fluss. Die Ufer sind grundsätzlich gesichert, sodass die Salzach im jetzigen Flusslauf bleibt, mit ein paar wenigen abwechslungsreichen Strukturen wie Kiesbänke oder Steinbuhnen (= eine Art „Mini-Wellenbrecher“) im Gewässer.

Die Salzach ist im Projektgebiet ein regulierter Fluss, der an steilen Ufern nur schwer zugänglich ist. Wenn man die Salzach wieder breiter macht, dann könnten vielfältigere Flusslandschaften entstehen: Lebensräume wie Schotterbänke, kleine Nebengerinne und Buchten, Steinhäufen, Totholz und eine abwechslungsreichere Vegetation sind für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt wichtig. Aber naturnahe Flusslandschaften haben auch einen gesellschaftlichen Nutzen: sie können speziell im innerstädtischen Gebiet als wertvolle Freizeit- und Erholungsräume dienen, die an ausgewählten Stellen für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden können. Visualisierung, wie die Renaturierung an der Salzach aussehen könnte © die grille – selbstständige Landschaftsarchitekten

Bereits heute gibt es schon einige Naherholungsräume wie z.B. Schotterbänke an der Salzach, die vor allem an schönen Tagen gut besucht werden (z.B. am Elisabethkai). Durch eine naturnahe Umgestaltung der Flusslandschaft könnten auch zusätzliche Zugänge und Aufenthaltsbereiche im und am Wasser geschaffen werden – wie z.B. Steinstufen, Sitzbänke, Picknickplätze oder Wasserspielplätze.   Visualisierung, wie neue Naherholungsräume aussehen könnten © die grille – selbstständige Landschaftsarchitekten

In einem dichten innerstädtischen Gebiet wie in der Stadt Salzburg mit einem hohen Nutzungsdruck sind geschützte Naturräume ohne großen menschlichen Einfluss nur sehr schwer zu erreichen. Heute gibt es abschnittsweise keinen direkten Zugang zur Salzach, weswegen das Ufer von nur wenigen Menschen aufgesucht wird. Solche Bereiche könnten auch in Zukunft vorrangig der Natur gehören, ohne dass Menschen über die Wegeführungen dorthin gelenkt werden.

© Adobe Stock

Die Hochwasserereignisse der Vergangenheit (insbesondere am 2. Juni 2013) haben gezeigt, dass der Hochwasserschutz in der Stadt Salzburg und die Uferstabilität in den Gemeinden Elsbethen und Anif teilweise nicht mehr ausreichend gegeben sind. Auch wenn bereits einige Hochwasser-Schutzeinrichtungen umgesetzt wurden, gibt es abschnittsweise wenige Reserven, die Systemgrenzen sindmit den stärker werdenden Auswirkungen des Klimawandels und der nachteiligen Änderung der Niederschlags- und Abflussverhältnisse erreicht. Indem das Flussbett wieder aufgeweitet wird, kann die Uferstabilität verbessert, die Geschiebeablagerung räumlich konzentriert und zugleich mehr Platz für das Wasser geschaffen werden. Wenn die Salzach breiter wird, so trägt dies auch dem Hochwasserschutz bei, da der Pegel bei extremen Wasserständen deutlich absinkt.

Bestehende Maßnahmen zum Hochwasserschutz © Land Salzburg / Abteilung Wasser

Abwechslungsreiche Strukturen im Gewässer verändern das Abflussverhalten eines Flusses: statt einem geraden Kanal, werden die Ufer mit Hilfe von Steinen oder Totholz wieder strukturreich. So fließt in manchen Bereichen das Wasser schneller, in anderen Bereichen wieder langsamer. Durch abgestorbene Baumstämme oder große Steine entstehen strömungsgeschützte Bereiche für Wasserlebewesen wie Fische oder Krebse. Der Fluss ist dann auch unterschiedlich tief und es gibt auch seichtere Bereiche, wodurch der Fluss auch für Menschen attraktiver zum Verweilen wird.

© Flussdialog Unsere Salzach / tatwort

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Diese Antwort meint, dass die Salzach im jetzigen Zustand belassen werden sollte – mit allen vorhandenen Vor- und Nachteilen. Die Salzach ist im Projektgebiet im Grunde genommen ein durchgehend regulierter Fluss. Die Ufer sind grundsätzlich gesichert, sodass die Salzach im jetzigen Flusslauf bleibt, mit ein paar wenigen abwechslungsreichen Strukturen wie Kiesbänke oder Steinbuhnen (= eine Art „Mini-Wellenbrecher“) im Gewässer.

Die bereits vorhandenen Radwege könnten zukünftig ausgebaut werden bzw. auch Neue entstehen. Darüber hinaus ist eine Premium Radroute für Radfahrer:innen geplant, die einfach schnell von A nach B kommen möchte, wie hier in der Skizze ersichtlich: Visualisierungen © die grille – selbstständige Landschaftsarchitekten

An einigen Abschnitten entlang der Salzach gibt es bereits breite Wege für Fußgänger:innen, wie beispielhaft hier ersichtlich.

© Flussdialog Unsere Salzach / tatwort

An einigen Stellen entlang der Salzach gibt es bereits Bänke und Aufenthaltsbereiche, in Zukunft könnte es noch Buhnen, Stege, Terrassen geben, wie hier an ein paar Beispielen ersichtlich ist: © die grille – selbstständige Landschaftsarchitekten

Beim Kraftwerk Lehen gibt es z.B. eine Tafel mit Informationen dazu.

© Flussdialog Unsere Salzach / tatwort

Zur Konfliktvermeidung könnten Geh- und Radwege besser voneinander getrennt und bestenfalls auch breiter gestaltet werden.

© die grille – selbstständige Landschaftsarchitekten

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